Das Foto zeigt ein Kind. Es drückt einen Teddy vor das Gesicht, um sich vor der Hand eines Erwachsenen zu schützen, der nach ihm greift. Das Foto steht für Traumen in der Kindheit, die meist durch wiederholte Gewalterwahrungen verursacht werden. Hier ist The Work of Byron Katie für die meisten Traumatisierten nicht das Mittel erster Wahl, um belastende Gedanken aufgrund von Trauma zu untersuchen: Denn The Work ist keine Therapie!
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Hindernisse bei der Bewältigung von Traumen mit The Work

Lesezeit: 13 Minuten (2.440 Wörter)

Trauma überwinden mit The Work of Byron Katie – kann das funktionieren?  Ja und Nein. In diesem ersten von zwei Artikeln lesen Sie, wann The Work nicht hilfreich für die Traumabewältigung ist. Dabei handelt es sich um meine persönliche Ansicht, die wahrscheinlich nicht jede(r) Workende teilen wird. 

Denn: Es gibt in meinem beruflichen Umfeld Menschen, die dank der vier Fragen und der Umkehrungen von The Work ihr traumatisches Leiden überwinden konnten. Daneben gibt es Personen wie mich, die in The Work ein hilfreiches Selbsthilfe-Tool sehen, das uns für unsere traumatisch bedingten Verhaltensmuster sensibilisieren kann. Bei der Traumabewältigung haben mich jedoch eher körperorientierte Maßnahmen wie etwa DeAmoring, Tension & Trauma Releasing Excercises sowie bewusstes Atmen ein gutes Stück vorangebracht. Zunächst eine kurze Definition des Begriffs Trauma. Die Traumatherapeutin Verena König definiert Trauma folgendermaßen: 

Ein traumatisches Erlebnis zeichnet sich dadurch aus, dass es die Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeit des Betroffenen übersteigt. Es hat eine solche Wucht und Intensität, dass der Betroffene davon überwältigt wird und Gefühle von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Lebensbedrohung erfährt.

König, Verena. Bin ich traumatisiert?: Wie wir die immer gleichen Problemschleifen verlassen (Lebenshilfe Emotionale Selbstheilung) (S.29). GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH. Kindle-Version. 

Ein Trauma gilt als Erkrankung. Deshalb sollte sich ein von Trauma betroffener Mensch an einen traumainformierten Therapeuten und Coaches wenden. Diese werden vermutlich jene körperorientierten Therapieansätze verfolgen, die Psychologen wie Peter A. Levine, Bessel van Kolk, David Berceli oder Pat Odgen aufgrund ihrer Arbeit mit traumatisierten Menschen entwickelten. 

Das Foto zeigt Byron Katies überarbeitete Fassung des Buches Loving What is. Hierin begleitet die Stifterin von The Work auch eine traumatisierte Frau namens Majorie. Aus ihrer erwachten Perspektive ist für sie Trauma nichts  anderes Trauma bedeutet nichts weiter als festzustecken in dem, was man glaubt.
Byron Katie, Stifterin von The Work, »erwachte zur Realität« im Jahr 1986. Durch ihre spontane Erleuchtung veränderte sich ihre Perspektive auf das Leben und seine Probleme. Ihre Depression, ihre innere Wut lösten sich auf und sie erkannte, dass sie immer nur dann litt, wenn sie ihre Gedanken glaubte. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sie die vier Fragen von The Work. Mit dieser Methode coacht Byron Katie seit Jahren auch traumatisierte Menschen. Kritiker/-innen monieren dies, da es sich bei The Work um keine traumasensible Therapie handelt. Sie sind der Ansicht, dass komplexe psychologische Prozesse sich nicht durch simples Hinterfragen von Gedanken auflösen lassen. Zudem berge The Work das Risiko einer Retraumatisierung und bringe traumatisierte Menschen dazu, sich selbst als Verursacher/-in des eigenen Leids zu betrachten.

Hindernis 1 bei der Überwindung von Trauma durch The Work: Byron Katie entwickelte diese Methode nicht, um Traumen zu therapieren


Dagegen ist The Work of Byron Katie in erster Linie ein (Selbst)coaching-Tool, das auf Byron Katies Erwachen im Jahr 1986 resultiert. Katie nennt dies in der aktuellen, überarbeiteten Fassung ihres Buchs »Loving What is« ein Aufwachen zur Realität. Diese Haltung der »Liebe, zu dem, was ist« bezeichnet  die erwachte Katie manchmal auch »Gott«. Aus diesem Empfinden beziehungsweise dieser Einsicht heraus gibt es für die Amerikanerin nichts Falsches im Leben. In der aktuellen Fassung ihres Buches LOVING WHAT IS beschreibt Byron Katie Gott als einen anderen Namen für das Namenlose. Er sei die Realität, das Freundliche, das Liebende, das Unbewegliche. Man könne nichts dagegen tun, und wann immer man dagegen streite, verletzte man sich selbst.

Byron Katies Ansicht, Begründerin von The Work über Schmerz und Trauma


Folglich sind Leid und Trauma nach Meinung von Byron Katie einzig eine schmerzvolle Geschichte, die jeder Mensch mittels der vier Fragen von The Work auflösen kann. Gleiches gilt für das Trauma. Hierzu sagt Byron Katie:

Trauma bedeutet nichts weiter als festzustecken in dem, was man glaubt.

Byron Katie, https://www.vtw-the-work.org/inspirationen/zitate#c2191 (abgerufen am 11. 11.2024)

Das bedeutet nicht, dass Byron Katie die Existenz eines Traumas leugnet. (vergleiche: The Work: »My Father Was Horrible« (in: Katie, Byron; Mitchell, Stephen. Loving What Is, Revised Edition). Dieses Coaching verweist jedoch darauf, dass Byron Katie sämtliche Probleme aus Ihrer erwachten Perspektive wahrnimmt. Sie ist der Meinung, dass ein Mensch sein Trauma überwinden kann, sobald er bereit ist, sich wirklich in der Tiefe auf den Workprozess einzulassen. Katies Ideal: Der traumatierte Mensch lässt ab von seiner Idee, ein Opfer zu sein und untersucht im Zustand der Stille seinen belastenden Gedanken über einen vermeintlichen Täter mit folgenden vier Fragen, die ich in Teil 1 des Artikels über die Grundlagen von The Work näher erläutere. Sie lauten:

  1. GEDANKE + ist das wahr?
  2. GEDANKE + kannst Du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
  3. GEDANKE + Wie reagierst Du, was passiert, wenn Du diesen Gedanken glaubst?
  4. GEDANKE + Wer wärst Du ohne diesen Gedanken?
  • plus (meist) drei UMKEHRUNGEN

Für Byron Katie können Menschen ihr Trauma im meditativen Prozess von The Work überwinden

Für Byron Katie ist The Work eine Meditation. Im Work-Prozess, so wie ihn Byron Katie im Buch LOVING WHAT IS beschreibt, taucht ein Mensch während des Frageprozesses in seinen innersten Wesenskern ein. Er bekommt Zugang zu seiner inneren Weisheit, sofern er tatsächlich bereit ist, in die eigenen Tiefen hinunterzusinken und abzuwarten, was sich in dieser Tiefe zeigt. Hier macht Byron Katie keinen Unterschied zwischen traumatisierten Menschen und nicht traumatisierten Menschen.

Bereits Nichttraumatisierten fällt es mitunter schwer, sich auf den meditativen Prozess von The Work einzulassen. So tragen beispielsweise die sozialen Medien als auch die gesellschaftlichen Leistungsanforderungen dazu bei, uns im Verstand und im Außen zu halten. 

Die Illustration zeigt ein Auge im Zentrum des Bildes. zur Illustration des Blogbeitrages über die Hindernisse zur Traumabewältigung mit The Work of Byron Katie. Das mittig platzierte Auge illustriert das innere Sehen und Wissen der inneren Führung. Diese wird nach Ansicht von Byron Katie im meditativen Prozess von The Work wahrnehmbar, sofern es gelingt, in diese Tiefe zu finden.  Nach Ansicht von Barbara Nobis gelingt dies jedoch vielen Traumatisierten nicht.
Trauma überwinden mit The Work of Byron Katie? Für die erwachte Byron Katie ist The Work ein meditativer Prozess, bei dem der/die Workende idealerweise in die Stille des eigenen Selbst einsinkt. Im besten Fall erhält der workende Mensch dadurch weise Antworten seiner inneren Führung. Diese unterscheiden sich deutlich von den leidverursachenden Ideen des Egos. Nach Ansicht von Barbara Nobis schützen jedoch diverse innere Anteile einen Traumatisierten davor, tatsächliche Stille aushalten zu müssen. Die plötzliche Konfrontation mit traumatischen Erinnerungen könnte unter anderem zu Flashbacks und Panikreaktionen führen. Foto: depositphotos.com

Hindernis 2 bei der Bewältigung von Trauma mit The Work:
Sind traumatisierte Menschen tatsächlich dazu fähig, während einer Work im tiefen Kontakt mit sich selbst zu sein?

Noch schwieriger ist das »In-die-Stille-gehen« für Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend über längere Zeit hinweg traumatische Erfahrungen gemacht haben. Selbst wenn Traumatisierte oberflächlich betrachtet »funktionieren«, befindet sich Ihr Nervensystem bedingt durch ihre traumatischen Erfahrungen meist in einer »Hab-Acht-Stellung«. Sie fühlen sich selten sicher. Deshalb scannt ihr System die Umgebung und andere Menschen ständig auf mögliche Gefahren ab. 

Manches traumatisierte Kind findet ein gewisses Maß an Sicherheit, indem es sehr feine Antennen für die Emotionen anderer Menschen entwickelt. Diesen »sechsten Sinn« verfeinert dieser Mensch bis hin zur Hellfühligkeit und Hellsichtigkeit. Trotz dieser Sensitivität wird es der traumatisierten Person schwerfallen, tatsächlich innerlich still zu werden, um beispielsweise in einer Work in sich die Antworten auf Frage 1 bis 4 aufsteigen zu lassen. Warum? Wahre Stille würde die Person möglicherweise mit den nicht verarbeiteten Gefühlen konfrontieren. Meiner Beobachtung nach bevorzugen diese Traumatisierten deshalb Meditationen, die sie im (gewohnten) äußeren Gewahrsein halten. Diese Menschen sehen oft in einer Meditation Farben, Chakren, Auren sowie dämonische und hilfreiche Energien beziehungsweise Wesenheiten.  

Das Schaubild von Barbara Nobis illustriert die drei Hindernisse bei der Traumabewältigung durch The Work of Byron Katie.
Trauma überwinden mit The Work of Byron Katie? Das Schaubild listet 3 Gründe, die dem entgegenstehen. © Illustration: Barbara Nobis/depositphotos.com

Die Work eines traumatisierten People Pleasers ist nur scheinbar tiefgreifend und hilft ihm daher nur bedingt bei der Traumabewältigung

Andere traumatisierte Kinder flüchten sich in den Verstand, um sich durch logisches Denken zu schützen. Als Erwachsene suchen sie Sicherheit in (moralischen) Regelwerken und (weltanschaulichen) Konzepten. Auch das ist nicht förderlich, um in die Stille der eigenen Präsenz einzutauchen. Dafür begreifen Traumatisierte, die sich im Kopf »Zuhause fühlen«, oft sehr schnell die gedanklichen Strukturen ihres Gegenübers. Wenn diese traumatisierten Menschen ein paar Bücher von Byron Katie gelesen haben, wissen sie intuitiv, welche Antwort in einem Work-Prozess auf eine der vier Fragen im Sinne von Byron Katie angemessen ist. So wird die Work zu einem oberflächlichen Prozess, bei dem ein »Peoplepleaser« eine »gute« Work absolviert und dabei über seine tiefen Verletzungen hinweggeht.

Beispiel einer Work, mit der eine traumatische Erfahrung nicht überwunden werden konnte

Ich selbst habe einmal auf solch eine angepasste Art und Weise geworked. Es ging darum, eine traumatische Situation in meiner Kindheit mithilfe von The Work zu bewältigen. Ich kannte zudem Byron Katies Ansicht, dass es sich bei der jeweiligen Situation, in der ich Gewalt erlebt hatte, nur um wenige Minuten gehandelt hatte. Ich wusste um Katies Perspektive auf das Leid: Demnach verursachte ich selbst mein Leiden, indem ich am Glauben festhielt, dass Person X mich nicht hätte verprügeln sollen. Wollte ich also mir selbst weiterhin Gewalt antun, indem ich Person X als Täter bezeichnete und ihm die Schuld für mein Leiden gab? In besagter Work fand ich folglich in der Umkehrung drei gute Gründe, weshalb Person X mich hatte verprügeln müssen. Zudem entwickelte ich in dieser Work ein gewisses Verständnis für die Handlungsweise von Person X. Dennoch trat drei Jahre später bei einer traumatherapeutischen Behandlung unvermittelt die Erinnerung an diese Szene in Erscheinung. Was heißt das? Dadurch, dass ich als Folge meiner Traumen auch bei dieser Work unfähig gewesen war, in die Tiefe meiner Selbst vorzudringen und die Emotionen wirklich zu fühlen, steckte die traumatische Erinnerung immer noch in meinem Körper.

Beim Bild handelt es sich um eine Zeichnung, in der die Farben rot, schwarz und grau dominieren. Es illustriert iim Artikel »Hindernisse bei der Bewältigung von Trauma durch The Work» die Panik, die ein Mensch bei einer Retraumatisierung spürt.
Die Stimmung dieser Zeichnung illustriert das »Sich-Heineingestoßen-Fühlen« in ein früheres Trauma. Sollte ein Coach die Methode The Work zur Traumabewältigung nutzen und ein traumatisches Erlebnis zu früh oder zu intensiv ansprechen, kann dies zu einer Retraumatisierung führen. Ein traumasensibler Coach wird dagegen sicherstellen, dass der/die Workende zuvor ausreichend Ressourcen aufgebaut hat. © depositphotos.com

Hindernis 3 bei der Überwindung von Trauma durch The Work: Die Methode führt möglicherweise zu einer Retraumatisierung

Vielleicht war es für mich damals gut, nicht in jene unverrückbare Stille zu finden. Dies hat wohlmöglich eine Retraumatisierung verhindert. Sie glauben, dass dies übertrieben ist? Nein, schließlich wurde ich während meiner Ausbildung Zeuge einer Retraumatisierung. Der workende Mensch begann plötzlich zu zittern, er sagte, er habe unglaubliche Angst. Alles erinnere an die damalige traumatische Situation. Gut, dass die Lehrcoachin die Signale korrekt deutete. Sie unterbrach den Workprozess, holte die workende Person in die Sicherheit der Gegenwart zurück und leitete eine Atemübung an.

Wie bereits geschrieben: The Work ist keine Therapie! Vielmehr ist es ein Werkzeug der »zur Realität erwachten« Amerikanerin Byron Katie. The Work ist ein Tool, um sich von den belastenden Gedanken und Gefühlen distanzieren zu können. 

Byron Katie begleitet traumatisierte Menschen entsprechend ihres erleuchteten Bewusstseinszustands

Aus dieser nondualen, erleuchteten Perspektive  leitet Byron Katie seit über 30 Jahren Ratsuchende an, ihre Probleme mittels The Work hinterfragen. So ging es in der Podcastfolge #148 vom 26. März 2024 mit dem Titel »My Dad used to Beat the Crap out of me« um einen Mann, der als Kind von seinem Vater regelmäßig mit dem Gürtel verprügelt worden war. 

Da ich erlebt habe, dass eine Work einen Menschen retraumatisieren kann, habe ich beim Hören der Podcastfolge #148 stellenweise die Luft angehalten. Bereits beim ersten zu hinterfragenden Gedanken »Mein Vater schlägt mich. Ist das wahr?« stupst Byron Katie ihren Gast durch ihre Worte mitten ins damalige Geschehen. So sagt sie zum Beispiel: »Stell Dir das Bild vor, wie dein Vater mit dem Gürtel, mit dem er Geräusche macht. Und nun schlägt er dich. Bemerke, wie du reagierst, wenn du den Gedanken glaubst, dass er dich schlägt. Und er hat die Hand in der Luft. Er hat damit noch nicht auf deinen Körper eingeschlagen. Oder es ist bereits geschehen und du stellst dir vor, dass er dich wieder schlägt… Bemerke es jetzt, sei jetzt dort …

Die Illustration zeigt einen Menschen, der durch Linien mit seiner Umgebung verbunden ist. Dies symbolisiert ein erleuchteten Bewusstseinszustand. Aus diesem Status der Nondualität scheinen sich Leid und Trauma als Produkt des sich getrennt wähnenden Egos zu relativieren. Laut Byron Katie ist dies der Weg, um ein Trauma zu überwinden. Allerdings weisen die meisten workenden Traumatisierten keinen erleuchteten Bewusstseinszustand auf, sodass The Work nur bedingt tauglich ist zur Traumabewältigung.
Die Illustration zeigt einen Menschen, der durch Linien mit seiner Umgebung verbunden ist. Dies symbolisiert einen erleuchteten Bewusstseinszustand. Aus diesem Status der Nondualität scheinen sich Leid und Trauma als Produkt des sich getrennt wähnenden Egos zu relativieren. Laut Byron Katie ist The Work, die auf ihrer nondualen Perspektive beruht, eine Chance, um ein Trauma zu überwinden. Allerdings weisen die meisten workenden Traumatisierten keinen erleuchteten Bewusstseinszustand auf. Deshalb ist The Work nach Ansicht von Barbara Nobis nur bedingt tauglich zur Traumabewältigung.

Befreiung vom Trauma durch den Wechsel zur nondualen Perspektive mit The Work?

Trotz dieser Gesprächsführung geriet Katies Gast nicht in Panik oder dergleichen. Stattdessen erkannte der spirituelle Mann für sich, dass es sein Ego sei, das die Erinnerung an den Schmerz aufrechterhalte. Marek verzichtete unter Punkt 2 des Nächsten-Arbeitsblattes darauf, dass sein Vater aufhört, ihn zu schlagen, weil er durch Frage 1 erkannt hatte, dass er dann dem Wunsch des Egos folgt, dass in Angst lebt und ständig den Schmerz erinnert oder vorwegnimmt. Katies Podcast-Gast sagte außerdem , dass einst nicht sein Vater seine Angst vor dem Schlag verursacht hatte. Vielmehr schlage er sich selbst, indem  er der Angst des Egos aufsäße. Während der Work nahm der Workende ebenso den Gedanken zurück, sein Vater solle die Verantwortung für seine Gewalttaten übernehmen. Mareks Einsicht: Sein Vater hätte ja sein Bestes gegeben und das könne er nun durch diese Work sehen. Sein Vater hätte ihn schließlich auf seine ganz eigene Art und Weise geliebt und beschützt. Vielleicht ist Marek tatsächlich bereits spirituell so im Einklang mit sich und der Welt, dass er durch diese Work die traumatische Erfahrung überwinden konnte.

Mir steht es auch nicht an, über die Tiefe zu urteilen, aus der Marek die Fragen seines Nächsten-Arbeitsblattes beantwortete. Was ich jedoch weiß: Viele Workende sind nicht erwacht. Ich weiß auch durch meine Traumen, dass es lange Zeit dauert, um alle Emotionen, die durch eine Traumatisierung im Körper sind, vollends zu fühlen – immer und immer wieder. Es braucht sehr, sehr lange, um sich von den Folgen eines oder mehrerer Traumen zu befreien.

Als Coach for The Work kann ich nur erahnen, wie fortgeschritten ein neuer Klient bei der Bewältigung seines Traumas tatsächlich ist. Deshalb verzichte ich unter Umständen bei Themen, die auf ein Trauma hindeuten, auf The Work und verweise auf einen Traumatherapeuten. Zudem bilde ich mich derzeit zum holosomatischen Energietherapeuten weiter. In dieser Ausbildung geht es unter anderem um den sensiblen Umgang mit traumatisierten Personen. 

Welche Chancen gibt es zur Überwindung eines Traumas durch The Work?

Lesen Sie im Artikel 2 der Mini-Serie über »The Work zur Bewältigung von Traumen«, unter welchen Umständen The Work dennoch eine hilfreiche Methode für traumatisierte Menschen sein kann.

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